Forschungsprojekte
DFG-Projekt: Verhinderung der Ablehnung von Einstellungs-inkonsistenten Argumenten
Fördergeber:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektlaufzeit:
Oktober 2024 – September 2027
Die Gesellschaft ist bei Themen wie Klimawandel, Migration und Gesundheitsmaßnahmen polarisiert. Einstellungen zu solchen kontroversen Themen sind oft schwer zu ändern, da sie zentrale Werte betreffen. Wenn Menschen mit einstellungsinkonsistenten Argumenten konfrontiert werden, lehnen sie diese häufig ab: Sie vermeiden sie (selektive Exposition), bewerten sie als ungültig (Abwertung) oder entwickeln widerlegende Gedanken (Gegenargumentation). In diesem DFG-Projekt werden Strategien untersucht, um die Ablehnung solcher Argumente durch die Induktion intraindividueller Konflikte zu verhindern. Die Auseinandersetzung mit solchen Konflikten erhöht die kognitive Flexibilität und fördert die Erwägung alternativer Gedanken und Verhaltensweisen. Dieser Verarbeitungsstil wird auch auf nachfolgende, unabhängige Situationen übertragen und reduziert Verzerrungen im Urteil und in der Informationsverarbeitung. Ziel ist, zu prüfen, ob die Induktion von Konflikten die Ablehnung einstellungsinkonsistenter Argumente verhindern kann und zu untersuchen, welche Rolle hierbei motivationale Faktoren spielen. Das Projekt untersucht die Rolle der Involviertheit bei Konfliktinduktionen und ihre Wirkung auf verschiedene Ablehnungsstrategien sowie mögliche Langzeiteffekte. Es liefert neue Einblicke in die Mechanismen intraindividueller Konflikte und praktische Ansätze, um der Ablehnung von einstellungsinkonsistenten Argumenten in öffentlichen Debatten entgegenzuwirken, was zur Reduzierung gesellschaftlicher Polarisierung beitragen kann.
Team
Dr. Kevin Winter
Kevin.winter@uni-hohenheim.de
+49 711 459 24947
Leonie Ströbele
Leonie.stroebele@uni-hohenheim.de
+49 711 459 24947
Studie zum Windpark in Rottenburg am Neckar
Unsere Umfrage zur öffentlichen Wahrnehmung des geplanten Windparks in Rottenburg am Neckar ist erfolgreich abgeschlossen.
Worum ging es?
Ende 2022 hat der Gemeinderat der Stadt Rottenburg der Verpachtung städtischer Flächen in den Ortsteilen Hailfingen, Oberndorf und Wendelsheim zugestimmt, um den Bau eines Windparks zu ermöglichen. Geplant sind bis zu acht Windenergieanlagen, die in Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerken Rottenburg und der Altus AG betrieben werden sollen. Bevor der Bau beginnen kann, muss das Vorhaben im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz geprüft werden. Diese Entscheidung wird vom Landratsamt Tübingen getroffen. Sollte das Vorhaben genehmigt werden, ist der Baubeginn für das Jahr 2025 vorgesehen, und die Inbetriebnahme der Anlagen könnte dann 2026 erfolgen.
Was war das Ziel der Umfrage?
Ziel der Umfrage war es, herauszufinden, wie die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rottenburg den Bau der Windenergieanlagen bewerten und welche Chancen oder Herausforderungen sie darin sehen. Wir wollten besser verstehen, welche Aspekte die Akzeptanz oder Ablehnung von Windenergieprojekten in der Bevölkerung beeinflussen.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden für ihren wertvollen Beitrag zur psychologischen Forschung im Bereich der Akzeptanz und Ablehnung von Klimaschutzmaßnahmen! Aktuell werten wir die Ergebnisse der Umfrage aus. Sobald die Datenauswertung abgeschlossen ist, werden wir eine Zusammenfassung hier auf der Website veröffentlichen und auch das Schwäbische Tagblatt kontaktieren, um die Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
GROVAINITY
Das Projekt GROVAINITY untersucht, wie der Zielkonflikt zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum von Personen in Internationalen Organisationen wahrgenommen wird und wie er sich auf ihr Entscheidungsverhalten auswirkt.
Auftraggeber
Andrea von Braun Stiftung
Projektlaufzeit
Mai 2022 – Dezember 2024
Links
Angesichts zunehmender und sich verschärfender ökologischer Krisen und der gleichzeitig weiterhin expandierenden Weltwirtschaft steht die Menschheit vor einem Zielkonflikt zwischen Wirtschaftswachstum und planetarischer Nachhaltigkeit. Das Projekt GROVAINITY integriert den Fokus der Umweltpsychologie auf individuelles Verhalten und Erkenntnisse aus den Internationalen Beziehungen in eine breitere institutionelle Dynamik, um zu untersuchen, wie sich dieser Zielkonflikt in Internationalen Organisationen (IOs) auswirkt, die durch ihre Aktivitäten den Übergang zur Nachhaltigkeit gestalten. Mithilfe eines multimethodalen Forschungsdesigns untersuchen wir, wie Mitarbeitende in IOs die Beziehung zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit konzeptualisieren. Die Erkenntnisse unseres Forschungsprojektes werden wir in Form eines Berichtes für die Allgemeinheit, in einem Workshop für Praktiker:innen und in einer wissenschaftlichen Publikation verarbeiten. Dabei wollen wir darstellen, inwieweit dieser Zielkonflikt die Bemühungen untergräbt, die planetarischen Grenzen einzuhalten.
Team
Laura Henn (Jun.-Prof. Dr.)
Co-Projektleiterin; Universität Kassel
Telefon +49 (0)711 459 24945
E-Mai: laura.henn@uni-hohenheim.de
Matthias Kranke (Dr.)
Co-Projektleiter; Universität Kassel, Fachgebiet Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien
Fellow within the Young Academy for Sustainability Research (‘YAS Fellow’), Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), University of Freiburg, Germany (Oct 2023–Sept 2024)
Telefon +49 (0) 561 804 7245
E-Mail: matthias.kranke(at)uni-kassel[dot]de
> Jana Antonia Guschlbauer (Studentische Hilfskraft, Universität Kassel)
> Amira Mehr (Studentische Hilfskraft, Universität Kassel)
> Gerrit Lühring (Studentische Hilfskraft, Universität Kassel)
> Ana Gabriela Hermida Ortiz (Studentische Hilfskraft, Universität Kassel)
Abschlussworkshop Universität Kassel